diese Kuh ist ihr Kapital wert

….Viehversteigerung auf der Gumm Alp im mondänen Sommer-und Winterkurort Gstaad

Marie 2013 006

Auf ca.1800 m Höhe hat der Viehhändler Ueli Bach zu seiner Viehversteigerung eingeladen und alle kamen….unzählige Autos parkten entlang der schmalen Strasse, nahe dem Abgrund, und liefen das letzte Stück Weg bis zur Scheune….und zum Schauplatz der Versteigerung.
Unter einem Sonnenschirm mitten im Ring schrie der Auktionator Alois Wyss und heizte die Interessenten an – und das in Schwyzerdütsch sowie Französisch…: In den Ring kommt No.33 „Spiegel“, welch eine Augenweide diese Kuh, sie ist ihr Kapital Wert, eine unendlich dankbare Kuh, ein brutales Angebot, nur CHF 3.000 – da geht kein Geld kaputt. CHF 3.000 zum Ersten…..Diese Kuh ist Luxus par excellence, CHF 3.100…schaut wie grazil sie läuft…CHF 3.100 zum Zweiten, zum Dritten! Eine kleine Bewegung mit dem Zeigefinger erkennt der Auktionator sofort und schon ist der Zuschlag an den Bauern gegeben. Das alles passiert rasant schnell und leise.
Und schon wurde die nächste Kuh in den Ring geführt, wie ein Modell auf dem Laufsteg, sicher am Zügel von einem Burschen geführt, mit dem Besen von einem Mädel von hinten angetrieben und der Auktionator kündigt an: No.34 „ALOMA“ ist am 20.September 2011 geboren, Tochter von VULKAN und ALBULA. An 182 Tagen hat sie 3452 Liter Milch gegeben mit einem Fettanteil von 4,90 % und 3,27 % Proteine, wenn das kein Schlager ist. GummAlp.2014 034 Einmaliges Angebot von nur CHF 3.500 zum ersten, schaut nur wie sie läuft… und nach drei Runden im Ring wird sie wieder in die Scheune gebracht, wenn keiner ALOMA kaufen möchte. Die Bauern schauen sich vor dem Versteigern gern die Kühe in der Scheune an, kneifen ihnen in den Hintern, um die Euteranlagen zu testen, um dann mit zu bieten.
Ueli Bach hat gut lachen, von seinen 70 Kühen hat er 45 verkauft. Einmal pro Jahr macht er diese Versteigerung und schafft so Platz für die neuen Rinder. Den ganzen Sommer, ca.2,5 Monate , weiden die Kühe auf seiner Alm im Berner Oberland und fressen gesundes Gras und viele Wildkräuter. Das nennt man Raufutter und er hält gar nichts von Soja-Ernährung und Kraftfutter. Im Spätherbst treibt er sie wieder runter auf seinen Hof in Feutersoey. Er kann fürwahr von seinen glücklichen Kühen sprechen.