Schokolade aus St. Petersburg

Besuch Gstaad 2014 078Maestro Jema Järvi und Yuta Shimuzu

 Es fing so an: Bei der Conductor Academy anlässlich des Menuhinfestivals in Gstaad im Sommer 2014 besuchte ich mehrere Proben unter der Leitung des berühmten Maestro Neeme Järvi. Dabei fiel mir ein junger, etwa 30-jähriger Japaner auf, der sehr elegant und gefühlvoll das junge Orchester dirigierte. Obwohl viele junge internationale ehrgeizige Dirigenten darunter waren, fiel mir auf, wie unterschiedlich man Grieg dirigieren kann. Einige bewegten sich in Zuckungen und wilden Gesten, während andere, so der Japaner, mit Namen Yuta Shimizu, sehr feine und ausgewogene Bewegungen machte und konzentriert mit einer Leichtigkeit seinen Taktstock bewegte. Während eines Gespräches mit dem Maestro gelang es mir ein Foto von den beiden zu machen. Nach dem Konzert bat ich Yuta Shimizu um seine E-Mail Adresse und im Gespräch erfuhr ich, dass er seit zwei Jahren bereits an der Oper in St. Petersburg die Oper „La Traviata“ dirigierte. Kurz nach dem Menuhinfestival sandte ich ihm voller Freude das Foto mit dem Maestro.

Sehr gross war meine Überraschung, als ich zu Weihnachten ein kleines Päckchen aus St. Petersburg erhielt….Absender Yuta Shimizu…ich konnte es kaum fassen! Auf der beiliegenden bunten Postkarte bedankte er sich für das Foto und schrieb mir voller Stolz, dass er im September 2014 bei einer International Conducting Competition einen Preis gewonnen hätte.

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Abschlußkonzert Conducting Academy in Gstaad

Diese Veranstaltung hat mir so viel Freude gebracht, dass ich in Frankfurt in der „Alten Oper“ am 22. Februar das Finalkonzert des 7. Internationalen Dirigentenwettbewerbes unter der Schirmherrschaft von Lady Sophie Solti besuchte. Von 370 Bewerbern waren drei junge Dirigenten, die zum Finale eingeladen waren und um ihren Preis „um die Wette“ dirigierten. Die Jury entschied sich für zwei 2. Preise für den Taiwanesen Tung-Chien Chuang und Elias Grandy aus Bayern. Toby Thatcher, 26, gewann den 3. Preis. Die fröhliche Moderation von Franziska Reichenbacher brachte das Publikum in Stimmung. Die Zuhörer durften dann den Publikumspreis wählen. Hier war eindeutiger Sieger: Tung-Chieh Chuang. Der Preis war ein Original Taktstock von Sir Georg Solti in einem kostbaren schwarzen, mit rotem Samt ausgeschlagenen Etui.

Zitat von Sir Georg Solti: „Letztlich bleibt es ein Geheimnis, warum die einen dirigieren können und die anderen nicht.“

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