Ein Kapitel schließen….

 

Seit 41 Jahren lebe ich in einem Haus, welches wir mit unseren 3 und 5 Jahre alten Kindern bezogen haben, die ihre ganze Kind- und Jugendzeit hier verbracht haben.

Inzwischen sind meine, mir besonders ans Herz gewachsenen Enkelkinder, zum Teil auch hier aufgewachsen und sie kennen sich bestens aus in diesem Haus.

Ich habe mich sehr gefreut, als letztens mein erstes Enkelkind, nunmehr fast 17 Jahre alt, schnurstracks auf die Schublade rechts in meinem grünen Schreibtisch zuging, die Lade aufzog und sagte: „ Ich finde es so schön, Oma, dass Du hier immer noch einen großen Vorrat an Tempo-Taschentücher und Pflaster hast.“ Oder das jüngere (6 Jahre alt) weiss genau, wo ihre Kinderschürze in der Küche hängt, und wo die vielen Spiele noch immer liegen.

Hier haben meine Kinder, meine Enkelkinder und auch Kinder von Freunden Treppenlaufen gelernt. Auch die Sorge, dass niemand von der Galerie stürzt, besonders als sie gerade drei Jahre alt waren und wir viele Kinder zur Geburtstagsparty hier hatten. Es ist glücklicherweise nie etwas passiert!

Dann der Garten, wo so mancher Kindergeburtstag damit endete, dass alle in Zelten übernachteten. Und immer blieb eine kleine Lampe im Haus brennen und die Türe blieb offen, falls die Kinder Zuflucht im Haus suchen wollten.

Besonders schön war auch einmal, als ich noch eine weitere Nacht mit meinem Enkelkind im Zelt schlief. Diese Erinnerungen sind die eine Seite. Die andere Seite bin ich und meine „Pokale“, wie mein Mann es nennt. Damit meint er die Vasen, Gläser, das Geschirr, die vielen Kochutensilien für meine Lieblingsbeschäftigung – Kochen und meine Kupfertöpfe,  Backen – meine Formen für Cannelées Bordelaises oder Madeleines.  Wie soll ich das alles von 280 qm in gerade mal 86 qm bekommen?

Wie sehr liebe ich den Blick von meinem großen Fenster im Lieblingskorbsessel in den Garten!

Er ist schön, nicht immer tadellos manikürt, aber er hat doch sehr viele schöne besondere Bäume und Pflanzen, die ich mir über die Jahre aus Inspirationen von meinen Reisen mitgebracht habe.

Und sogar zwei Apfelbäume – mein Markenzeichen sind „grüne Äpfel“. Dann die Rhododendren, Hortensien, Clematis Montana – ein Traum in Rosa im Monat Mai. Neu nun auch die Kletterrose „Bobby James“ mit ihren vielen, vielen weiß-gelben Blüten! Die vielen Kirschlorbeeren, deren grüne feste Blätter für meine vielen Dinner-Partys und Gartenfeste, besonders zu runden Geburtstagsfeiern, öfters als Tisch- Namensschilder in Gold oder Silber beschriftet wurden.

Der Garten macht uns allen viel Freude und es ist immer für mich ein Ausgleich zu meinem vielen „unterwegs sein“.

An meiner Haustür steht die bronzene, grüne Wendehals- Schildkröte, die mir meine indische Freundin Anandi einmal mitbrachte, welche – gemäß einer alten Weisheit – um die Ecke schaut und das Glück sucht und hereinlässt…..die muss ich unbedingt mitnehmen!

 

 

 

 

 

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