Perigord und Bruno le Commissaire

Périgord und Bruno le Commissaire

Jardins de Marqueyssac

Die Höhlen von Lascaux

Genussreise für Gaumen und Augen

Auf dem Wege ins Perigord kleiner Aufenthalt in der Mittelalterlichen Stadt oberhalb von Carcassonne. In der Burg ist ein wunderbares „Hotel du Cité“ der Gruppe Sofitel.

Installation in der Medieval City in Carcassonne anlaesslich 20 Jahre  Mitglied bei Unesco

Durch einen Zufall fiel mir das Buch von Martin Walker „Provokateure“ in der Bibliothek im Kaminraum des „Chateau de Germigney“ in Port Lesney (Relais&Châteaux) im französischen Jura in die Hände.

Park im Chateau Germigney, Port Lesney
Bressehuhn und Stolzer Hahn im Park vom Chateau Germigney
Bistro in Port Lesney

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dessert im Chateau von Pierre Basso
Fine Dining im Chateau

Die Geschichten um Bruno le Commissaire in Saint Denis haben mich so gefesselt, dass ich ein Buch nach dem anderen kaufte und es nicht erwarten konnte bis Martin Walker wieder ein neues Buch veröffentlichte.Diese Bücher haben von allem etwas: es sind spannende Krimis, ausgezeichnete Recherchen hinsichtlich historischer Ereignisse, Geschichte und Kultur bis hin zu den Höhlen von Lascaux von vor 150 Millionen Jahren!

Höhlenmalerei in Lascaux
Modell der nachgebauten Höhlen in Lascaux

Amüsant ist es immer wieder zu lesen, wie Bruno zur Entspannung oder für seine zahlreichen Freund/innen in der Küche steht und was Leckeres zaubert, schnell in den Garten huscht und die Kräuter frisch schneidet, dazu einen erlesenen Wein öffnet und klassische Musik dazu hört.

Wo ich gehört habe, dass Martin Walker auch ein Kochbuch verfasst hat wurde ich natürlich echt neugierig und habe mir das herrliche Kochbuch  „Brunos Kochbuch“ gekauft. Dieses Kochbuch reist mit mir und es gibt kaum ein Rezept welches ich noch nicht ausprobiert und auch wiederholt gekocht habe. Ein Hit ist bei uns die „Quiche aux tomates „und hier verrate ich das Geheimnis, warum diese Quiche so lecker ist: Man streiche einen Löffel Senf auf den Blätterteig sowie geriebenen Parmesan und das erstmals 5 Minuten in den Backofen, bevor man die geschnittenen Tomaten terrassenförmig auslegt und nochmals 25 Minuten in den Backofen schiebt!

Auch bei süssen Gerichten gibt es Favoriten wie zum Beispiel die Haselnussbaiser-Torte mit Schlagsahne und frischen Himbeeren….göttlich! Nun möchten meine Gäste nur noch diesen Nachtisch bei uns haben!  Gerade habe ich erfahren, dass Martin Walker an seinem zweiten Kochbuch arbeitet! Welche Freude, ich kann es kaum erwarten es zu erwerben!

In Chandra Kurt’s  Weinseller-Journal berichtet Martin Walker über sein „Weinjournal aus dem Perigord No. 1“.   www.weinseller.ch

Schlussendlich war meine Neugierde so gross geworden, dass eine Reise ins Périgord geplant wurde um auf Bruno’s Spuren zu gehen. Die Gelegenheit war als wir aus Spanien zurückkehrten und über Carcasonne und Toulouse ins Tal der Dordogne reisten.

Warum ich dann ausgerechnet ein BnB in Bergerac gebucht habe, kann ich nur so erklären, dass es das einzige Hotel war, dessen Stil mir gut gefiel.  „Le Refuge de Hugo“ in der Avenue Victor Hugo war erst auf den zweiten Blick eine grosse Überraschung. Als wir nach langem Suchen – unser Navi war wohl nicht auf dem letzten Stand – endlich an der Adresse ankamen und vor dem wirklich nicht nobel aussehenden Gebäude hielten war die Reaktion meines lieben Mannes nicht sehr begeistert. “Da gehe ich nicht hinein, wir fahren weiter!“ Das Gebäude von aussen war sozusagen unrenoviert, keine Farbe an den Mauern und die umliegenden Häuser waren noch unansehnlicher. Mit Geduld und Entschlossenheit insistierte ich und klingelte an dem Messingschild und siehe da, eine freundlich lächelnde Frau öffnete… Anja, eine Britin, die uns herzlich willkommen hiess. Es stellte sich heraus, dass Anja und ihr französischer Ehemann das ganze Interieur des Hauses mit viel Geschmack und Geschick herrlich und auch gemütlich stylish eingerichtet haben. Die Wände sind in meinen Farrow&Ball Lieblingsfarben gestrichen hatte: „Smitting Stone“ und „eggshell white „ einfach himmlisch!  Stephane, der Ehemann und Anja kaufen alle 4-5 Jahre alte Häuser, renovieren diese von Grund auf und verkaufen diese wieder mit Gewinn, um wieder ein neues Objekt zu kaufen.

Le refuge d`Hugo: Schlafzimemr und Lounge

In dem BnB gibt es nur 4 Zimmer, sehr gross und geräumig ausgelegt, sehr schöne weisse Bäder. Im Frühstücksraum, wird ein sehr gutes Frühstück à la française mit knusprigen Croissants, exzellenten Käse und gutem Kaffee serviert.

Ansonsten gibt es aus Bergerac nicht so viel Schönes zu berichten, etwas bedrückend war die Armut um uns herum. Hätten wir nicht Stephane Cuzin getroffen, Chef im „La Table du Marché“,  Tel. +33 553224946. – so wäre unser Aufenthalt sicher etwas trostlos gewesen. Das Diner war ein wahres Feuerwerk im Gaumen und neugierig wie ich nun mal bin, fragte ich ihn gleich in der Küche nach der Pistazien-Sauce zum Spargel. Man verrühre Pistazienmus mit etwas Faiselle (fromage blanc du chèvre) et voilà!

Mein Mann stand spontan auf und bedankte sich bei Stephane persönlich für das herrliche Essen und – es war um diese Uhrzeit nur noch ein Tisch besetzt – diese Gäste riefen laut „Bravo“ und dann klatschten wir alle gemeinsam für Stephane!

Stephane Cuzin , Chef im „Le table du Marché“, Bergerac

Seine Freude war ihm anzusehen und dann kam er auch mit einem Kochbuch zu mir an den Tisch. Darin haben alle 13 Chefs aus dem Périgord einige ihrer Rezepte veröffentlicht.

„A gourmet Tour of the Perigord“  13 chefs – 35 recipes!! Es gibt m.E. noch 2 weitere Chefs zu erwähnen: „Grand Bleu“ in Sarlat  Maxime Lebrun Tel. +33 553310848 und Vincent Arnould, „Le Vieux Logis“in Trémolat, Tel. +33 553228006 – er trägt den Orden: Meilleur Ouvrier de la France!! In dem Kochbuch lernt man, dass die Chefs alle die Liebe zum Kochen entweder von Ihren Großvätern oder Großmüttern erlernt hatten, weil dort Zuhause diese Koch-Tradition sehr hoch angesiedelt war und immer etwas auf dem Herd köchelte.

Im Großen und Ganzen  ist das Périgord alleine auch wegen der herrlichen Landschaft besuchenswert. Viele ausgezeichnete Restaurants, begünstigt durch die guten und frischen Agrarprodukte, nicht zu vergessen der Foie Gras, der Vin du Noix und der Monbazillac! Viele herrliche Schlösser mit gepflegten und sehr großen Gärten wie z.B. Campagna waren die Reise wert.

Eyrignac – einer der schönsten Gärten im Périgord mit historischen Monumenten aus dem 17. Und 18. Jahrhundert. www.eyrignac.com

Mansion im Park Eyrignac
Spazieren in Eyrignac

Die hängenden Gärten von Marquessac mit ihren vielen modellierten Buxbäumen in verschiedenen Formen – d e r  Aussichtspunkt in der Dordogne. Wir hatten Glück und konnten am Abend an dem Fest „Marquessac aux Chandelles“ teilnehmen. Von dort oben hat man den schönsten Blick in das Land der Dordogne. Kleine musikalische Aufführungen wurden geboten, 2.000 Kerzen brannten in der romantischen Atmosphäre. www.marqueyssac.com.

Die hängenden Gärten von Marquessac
2000 Buxbäume – akkurat geschnitten

 

Marquessac, 9 km von Sarlat / Dordogne
Jardin Marquessac et 2000 chandelles

Nicht zu vergessen, das ausgezeichnete Museum in Lascaux, über die Cromagnum, die Entdeckung der Höhlen erst im Jahre 1963, das Leben in der Steinzeit vor 150 Millionen Jahren – diese Historie wurde ausführlich und sehr eindrücklich im Buch von Martin Walker „Schatten an der Wand“ (im Diogenes Verlag als Taschenbuch) niedergeschrieben.

Nochmals zu Bruno, in dem Buch ist Bruno‘s Commissariat in St. Denis und in der Realität heisst dieses kleine Dörfchen direkt an der Steinbrücke über der Dordogne Le Bugue. Gestatten Sie bitte, Herr Walker, meine Phantasie wurde hier leicht enttäuscht, denn es war eigentlich nur eine Dorfstrasse voll mit Cafés, Boutiquen, Souvenirläden und einige Foie Gras-Geschäften …und den Markt – der so „mouthwatering“ in den Büchern beschrieben war – den gibt es nicht mehr.

Wirklich besuchenswert ist das Städtchen SARLAT, wo wir einen richtigen Markt besuchen konnten. Die meisten Häuser in der schönen Altstadt sind sehr gut erhalten und ich denke mir, dass dieses entzückende Städtchen im Juli und August mit Touristen überschwemmt wird – das macht Herr Walker wirklich sehr gut. Er rührt die Werbetrommel für das Périgord, wo er nur kann. Wir haben sogar in einer Boutique einen Rotwein mit dem Namen „BRUNO“ entdeckt.

Anreise: von deutschen Städten mit dem Flugzeug nach Bordeaux und dann mit Mietauto ca. 175 km. Mit dem PKW von überall her, die französischen Autobahnen sind ausgezeichnet und besonders die A 89 von Lyon via Clermont- Ferrand nach Bordeaux ist ein Naturerlebnis!  Ausserdem sind die Franzosen disziplinierte Autofahrer: 130 km/h und bei Regen 110 km/h wird von den meisten Fahrer/innen auf Autobahnen beachtet.

Insgeheim hoffe ich aber doch, dass wir nochmals ins Perigord fahren, weil es noch einige  Restaurants und Sehenswürdigkeiten zu besuchen gibt.  Außerdem fehlt uns ein Nachschub an VIN DE NOIX  und MONBAZILLAC!!

 

 

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