Winterfahrtraining mit Range Rover im Berner Oberland

Mein lieber Ehemann ist immer für Überraschungen gut. Es ist schon des Öfteren vorgekommen, dass er mir sagte, also am nächsten Samstag nimm Dir bitte nichts vor, da habe ich etwas für Dich geplant. Und immer blieb es ein Geheimnis, obwohl ich von Natur aus sehr neugierig bin, habe ich ihn aber nicht mit Fragen bombardiert, denn ich wollte ja auch, dass die Freude ihm wirklich gelingt. Was hat er mit mir vor, dachte ich, einen Besuch in einem luxuriösen Spa oder eine besondere Wanderung, einem Mal- oder Kosmetikkurs?? An einem Freitagmittag anfangs Februar meinte mein Mann, er wolle mich nun nicht im Ungewissen lassen, was die Aktivität des morgigen Tages anbetraf. Ich sollte mich sportlich und sehr warm anziehen. Also nichts mit Spa, dachte ich mir. Am Abend fand ich mich dann im Grand Hotel Park in Gstaad zu einer theoretischen Vorbereitung ein für ein Fahrsicherheitstraining mit Jaguar Range Rover – gefolgt von einem Abendessen.

Am nächsten morgen früh um 9 Uhr ging es dann zur Sache: Auf dem Flugplatz von Saanen

myk0013b – der nicht von Sonne verwöhnt ist – ist ein riesiges schnee- und eisbedecktes Trainingsgelände präpariert worden. Zuerst wurde mir beigebracht, dass ich gut im Auto sitze, also die Beine angewinkelt, Popo und Rücken fest im Sitz, das Lenkrad nicht zu hoch und mit beiden Händen rechts und links festhalten. Die erste Übung begann mit Slalom fahren und so musste ich auch ordentlich Gas geben, um zu fühlen wie reagiert mein Fahrzeug. Wie schert es mit dem Heck aus und was muss ich tun, um es wieder in die Spur zu bekommen. Ich habe gelernt das Lenkrad richtig zu lenken und auch kräftig gegen zu lenken, damit das Auto wieder in die Gerade kam. Dazu musste ich auch verschiedene technische Einstellungen kennenlernen. Bis dahin hatte ich nicht gewusst, dass es Einstellungen für den Antrieb wie „Strassenfahrt, Schnee, Schlamm und Sand“ gibt. Bei der „Sand“-Einstellung erinnerte ich mich an eine Wüstenfahrt in Libyen oder auch das „Dune Bashing“ in Dubai und Katar. Das Auto „tänzelte“, um Haftung auf dem Untergrund zu bekommen. Natürlich gibt es diese Einstellungen bei meinem Fiat 500 Abarth nicht, aber ich lernte wie sicher ich dieses Fahrzeug unter schwierigsten Bedingungen fahren kann.

Nach einer kurzen Kaffeepause – die war auch notwendig, denn draussen war es minus 10 Grad C – frisch gestärkt und aufgewärmt, musste ich lernen „Hindernissen auszuweichen“. Es war eine Trainingsstation aufgebaut, und ich musste vom Start möglichst schnell auf 60 – 70 km/h beschleunigen, dann blinkte links vor mir ein rotes Licht – das war das Hindernis – und ich musste blitzschnell rechts an den Pylonen vorbei und sofort wieder auf die Gerade kommen, um durch die 10 m entfernten 2 Pylonen zu fahren. Dann hiess es „ voll in die Eisen“, was steht für Vollbremsung. Also raste ich los, beschleunigte auf 75 km/h und sollte entsprechend dem Lichtsignal links oder rechts fahren (ich hatte zwei Mal „Totalschaden“ gemacht, weil ich direkt in das Hindernis fuhr) und dann „gib es ihm“ – voll mit beiden Füssen auf die Bremse – das Lenken dabei nicht vergessen, um wieder in die Gerade zu kommen und erst dann runter von der Bremse. Uff – dazu brauchte ich schon Mut! Aber ich verliess mich auf mein Auto und auf meine Konzentration und ich fühlte mich trotz der brenzligen Situation sicher. Das habe ich gelernt, mein Auto richtig zu führen und zu beherrschen. Toll, es machte viel Spass! Danach in die wohlverdiente Mittagspause in dem feinen (und warmen) Zelt, wo man sich mit den anderen Kursteilnehmern austauschen konnte.

Am Nachmittag ging es ins Gelände “Off-Road“. Da rutschte mir schon „das Herz in die Hose“, denn ich musste durch eine schmale eisige Furche fahren, so dass mein Range Rover bis zu fast 45 Grad geneigt war – aber nicht umkippte! Das Besondere war hier natürlich die spezielle „Bergfahrt“ und „Schneeschaltung“, dass mein Auto langsam wie von selbst rutschte und ich nur wenig Gas und nur sehr sanft lenken durfte. Es war so aufregend, dass ich mir sagte: „Nie wieder!“.

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In solchen Situationen werde wohl doch lieber meinen Mann fahren lassen – typisch weibliche Denke! Der nächsten Übung widersetzte ich mich, weil ich einen wirklich steilen Schnee/Eis-Berg hochfahren sollte. Ich sah bei Roger – einem Kursteilnehmer-Kollegen – wie seine Räder durchdrehten und er langsam wieder rückwärts runterrutschte und die Gefahr bestand in den tiefen Schnee zu kommen. Nein danke, allerdings durfte ich als Beifahrerin mit meinem Instruktor fahren. Dabei lernte ich auch wie wichtig ausgezeichnete Reifen sind. Winterreifen mit 8 mm Profil kommen schneller zum Stand und haben mehr Haftung als Reifen mit nur 4 mm Profil. Und 5 km weniger Geschwindigkeit bedeuteten auch z.B. acht Mal kürzeren Bremsweg.

Zum Schluss durften wir auf der Piste noch weiter Slalom fahren und ordentlich Gas geben, um unser Fahrzeug besser kennenzulernen und richtig zu reagieren. Es war eine sehr gute Erfahrung und ich würde es immer wieder machen. Auf dem Heimweg sass mein Mann auf dem Beifahrersitz und war erstaunt wie so ganz anders und sicherer ich den Range Rover fuhr. DANKE, das war nicht nur eine exzellente Überraschung sondern auch ein hervorragendes Training für mein sicheres Autofahren.

 

 

 

2 Gedanken zu „Winterfahrtraining mit Range Rover im Berner Oberland

  1. Die Beschreibung des Trainings auf vereister Piste mit allen möglichen Schikanen ist treffend. Alle Autofahrer sollten sich diesen Bedingungen aussetzen und das Verhalten ihres Autos und ihrer Reaktion kennenlernen. Gut gemacht!

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