Magritte Schirn Frankfurt

Magritte – der Verrat der Bilder

SCHIRN Kunsthalle Frankfurt vom 10.2. – 5.6. 2017

 Einzigartige Kunstausstellung mit vielen erklärenden Wandtexten

Der Maler René Magritte (1898 – 1967) ist ein Magier der verrätselten Bilder. Der belgische Surrealist sah sich mehr als denkender Mensch als Künstler, der seine Gedanken durch die Malerei vermittelt.

Die SCHIRN Frankfurt zeigt zum ersten Male nach 20 Jahren in Deutschland eine große Einzelausstellung, die in ähnlicher Form in Paris gerade zu Ende gegangen ist. Rund 70 Arbeiten werden gezeigt.

Didier Ottinger, Kurator der Ausstellung, hat mit seinen überaus verständigen Wandtexten sicherlich nicht nur mir, sondern vielen der zahllosen Besucher dieser phantastischen Ausstellung, Magritte näher gebracht.

Magritte sagte von sich selbst, dass er kein Künstler sei. Er wollte das Denken malen und seine Auseinandersetzung mit der Philosophie zum Ausdruck bringen. Ich habe es so verstanden, dass ein Bild sich mir darstellt und ich in meinem Inneren mit meinen eigenen Gedanken dieses Bild noch weiter interpretiert so wie man es auf seine, eigene persönliche Weise verstehen kann.

Ich besitze viele Drucke in meinem Hause von René Magritte, besonders diese, auf denen grüne Äpfel gezeigt werden. Weil ich meine, dass kein Künstler einen grünen Apfel so perfekt und realistisch dargestellt hat wie Magritte es tat. Ganz persönlich empfinde ich einen grünen Apfel schön in seiner vollkommenen Form und vielleicht auch ein wenig sexy – verglichen allerdings damit, dass er nicht so gut schmeckt wie andere Apfelsorten – nebenbei bemerkt.

Besonders gefallen haben mir „La colère des dieux“ – als die Mobilisierung von Autos das Pferd in Frage stellte.

Weiterhin als Magritte begann Wörter den Bildern zuzufügen wie z.B. „Ceci n’est pas une pomme“ oder „une pipe“, so habe ich verstanden, dass dies ja ein Gemälde ist wie man sich einen Apfel oder eine Pfeife vorstellen kann.

René Magritte, La trahison des images, 1935, © Photothèque R. Magritte / Banque d’Images de l’ADAGP, Paris, 2016

Eine Erklärung zur Wahrnehmung von Bildern ist Platons Höhlengleichnis:

Eine Gruppe von Menschen wird in einer unterirdischen Höhle gefangen gehalten, wo sie vom Tageslicht abgeschnitten sind. Sie sind so gefesselt, dass sie nur in Richtung Höhlenwand schauen können. Von der oberirdischen Welt  wird ihnen nur eine ungenaue Idee vermittelt, indem ihre Bewacher Abbilder von Tieren, Pflanzen und Gegenständen mithilfe eines Feuers als Schatten auf die Höhlenwand werfen. Die Gefangenen kennen keine andere Wirklichkeit als diese. Einen Gefangenen stellt sich nun Platon in der „wirklichen“ Welt vor. Dieser Mensch hätte grosse Schwierigkeiten sich dort zurechtzufinden. Zunächst wäre er geblendet, doch nach und nach würde er sich an das Licht gewöhnen und so zur Erkenntnis gelangen. Kehrte dieser Mensch aber in die Höhle zurück, hätte er wiederum Probleme mit der Wahrnehmung. Zudem würden seine Mitgefangenen seine Erfahrung anzweifeln, als nicht lohnenswert betrachten und jeden Versuch, Ihnen die „wirkliche“ Welt zu zeigen, mit Gewalt bekämpfen.

Zitiert aus den Pressetexten, Schirn Frankfurt.

Diese Ausstellung sollte unbedingt besucht werden, weil es in meinen Augen zum ersten Male  – dank Didier Ottinger und seiner Wandtexte – viele Rätsel erklärt oder auch um einiges verständlicher machen.

www.schirn.de

 

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