In ca. 30 Minuten Autofahrt von Saanen/Gstaad über eine enge Strasse mit vielen Kurven findet man in wunderschöner, unberührter Landschaft im Bergdorf Abländschen auf ca. 1300 m Höhe „Die Perle im Nichts“.
Das Hotelgebäude wurde vor 100 Jahren gebaut und war ab 1984 bekannt als Gasthof „Weisses Kreuz“.
Lange taumelte der Gasthof ums Überleben bis endlich im Jahre 2016 ein Ehepaar das Haus aus dem Dornröschen-Schlaf weckte.
Das Ehepaar Rolle ging noch weiter und wurde Pächter mit der Stiftung „Prospectus Mons“, gab jedoch die Führung an das Hotel Bernerhof in Gstaad.
Wer nun den genialen Namen „Zur Sau“ erfand ist mir nicht bekannt, aber alle waren sich einig, dass der Name für den Gasthof in der abgelegenen Talschaft außergewöhnlich und wohl auch etwas verrückt sein müsste. Dabei hat der Name des Gasthofes auch seine Berechtigung, denn bald begann man mit der Aufzucht von Schweinen der Rasse Duroc. Das fein marmorierte Fleisch ist eine Köstlichkeit und auch für „Nicht-Schweinefleisch-Esser“ im herkömmlichen Sinne eine wahre Delikatesse – wir haben es probiert!
Bevor wir uns eines Mittags in das gemütliche holzgetäferte Restaurant zu Tisch begaben, machten wir einen Spaziergang durch das 38-Seelen-Dorf, vorbei an wenigen Chalets mit leuchtend roten Geranien. Wir entdeckten eine kleine Kapelle, sogar mit einer Orgel, wo Gottesdienste stattfinden. Daneben ein kleiner Friedhof mit weiter Aussicht, wenigen Gräbern und einigen bedeutenden Grabsteinen.
Aber dann rief unser Magen schon zur Küche – wir waren natürlich sehr neugierig. Zum Aperitif lud uns die fröhliche Restaurant Chefin Regina – mit abgeschlossenem Hotelfachstudium in Luzern – in den Salon. Dort hatte Regina einen Ofen mit Holzfeuer für uns angezündet, so dass es angenehm kuschelig war. Die Einrichtung ist sehr geschmackvoll, originell und passend zum Stil des Berggasthofes. Besonders bestachen das Sofa und die Sessel mit gepolsterten braun-weissen Kuh-Fellen.
Im Restaurant nebenan erklärte uns Rado die kleine aber sehr interessante Speisekarte. Auf dem Tisch steht jeweils eine kleine Sau aus Corten-Stahl – aber leider nicht käuflich zu erwerben, da der Nachschub nicht gesichert ist!
Es gab u.a., entsprechend der Jahreszeit, auch Hirschkalbsbraten mit vielerlei Beilagen und es war sehr, sehr köstlich! Die Rösti war so gut gelungen, dass wir nicht glaubten, der Chef Ralph sei aus Düsseldorf! Leider konnte ich ihn nicht sprechen, da die Küche ab 14 Uhr zur Pause geschlossen ist. Aber das war nicht so schlimm, denn wir fahren bald wieder hin!
Allerdings werde ich eines der angebotenen Sweat- oder T-Shirts nicht tragen, denn das Logo darauf ist „Zur Sau“!
Ich kann das Restaurant „Zur Sau“ wärmstens empfehlen, auch wegen der so aufmerksamen, kompetenten und fröhlichen Bedienung und natürlich wegen der ausgezeichneten Küche!
Und das in Verbundenheit mit der Stiftung, die es sich zur Aufgabe macht, das Projekt von Verbindung Landwirtschaft & Tourismus, Innovation und Nachhaltigkeit bis 2030 zum Erfolg zu führen.
Man hat mit einer Kartoffel-Plantage begonnen, weiter geht es mit Gemüse- und Kräuter-Anbau sowie Unterstützung bei der Käseproduktion. Die Idee ist vor allem die Bewohner heranzuziehen, um der Talschaft Abländschen Chancen zur Verbesserung und Bekanntmachung ihrer Produkte zu geben.