Hoffmann’s Erzählungen

Hoffmann’s Erzählungen, Phantatische Oper von Jacques Offenbach

Heute morgen wurde ich fröhlich geweckt von einer mir sehr vertrauten Melodie bzw. Oper. „La Baccarole“ rief ich meinem Mann im anderen Zimmer zu. Welch wunderbare, romantiche Musik, die in mir Erinnerungen wachrief.

Ich war noch Teenager und durfte meine Mutter sehr oft zu Opern-Abenden in die „Staatsoper Hamburg“ begleiten. Ich erinnere mich noch, wie ich mich am Tage des Opernbesuchs vorbereitete. Ich las das Libretto, um auch alles später zu verstehen was gesungen wird. Stundenlang saß ich vor dem Spiegel in meinem Zimmer. Auch probierte ich verschiedene Kleider an, um mich dann schließlich für ein hübsches zu entscheiden. …bis es dann endlich losging.

Ich war immer so aufgeregt und selbstverständlich (?) saßen wir in den vorderen Reihen im Parkett Mitte!

Der Dirigent B. Gigli
Tenor Benjamino Gigli

Endlich öffnete sich der riesige, rote Samtvorhang…ich hielt das Programmheft in meinen Händen und in meinem Abendtäschchen auch einen Bonbon….denn bloß nicht husten, das wäre ja ganz schrecklich!

Die Ouvertüre begann wunderbar melodisch, romantisch und zart und als dann auch noch die „Baccarole“ auf der Bühne dazu erschien, da war es um mich geschehen!

In der Oper geht es um Hoffmann’s unglücklichen Lieben zu Olympia, Antonia und Giuletta. Diese sehnsüchtigen, wie dramatischen Gefühle fanden sich in der Musik wieder:

Fröhlich war er, als die „CanCan“ Musik ertönte und tieftraurig war er, als die dumpfe, schwere Musik von „Orpheus in der Unterwelt“ ertönte. Ich erinnere mich auch an die naturgetreuen Bühnenaufbauten und die phantastischen, phantasievollen Kostüme!

Heutzutage würde man die Baccarole wohl auf der leeren Bühne auf die Wand projizieren und ob die tollen roten Rüschenröcke zu „CanCan“ würden die noch gezeigt werden?

Ich erinnere mich nicht mehr ganz genau, wer den Hoffmann gesungen hatte, aber ich war so begeistert von dem italienischen Tenor Benjamino Gigli, dass ich meine, er hatte die Rolle gesungen.

Nach der Aufführung gingen meine Mutter und ich immer in das kleine Restaurant neben der Oper, um dort noch einen „Theaterteller“ zu speisen. Das Aufregende an dem Restaurant war, dass die Künstler nach der Aufführung in dem Restaurant erschienen und ich so Gelegenheit hatte, um für ein Autogramm für mein Programmheft zu bitten. Für mich war das immer ein aufregender Moment und ich weiß, dass ich einmal von Benjamino Gigli ein Autogramm bekommen habe.

 Irgendwann in der Schule bat unser Deutschlehrer – Herr Johannes Mohr – sehr literarisch und in Gedichte verliebt – Uns einen Aufsatz über eines unserer schönsten und beeindruckenden Erlebnisse zu schreiben.  Ich hatte dann über einen Besuch in der „Staatsoper Hamburg“ anlässlich der fulminosen Aufführung der Oper „AIDA“ von Giuseppe Verdi geschrieben. Mein DIN A5  Schreibheft beschrieb ich nur mit 1 ½ Seiten und muss meinen Deutschlehrer wohl so begeistert haben, dass ich als Einzige eine „1 mit Auszeichnung“ bekam. Ich glaube, dass meine Begeisterung einfach ehrlich und gefühlvoll rüber kam.

Trotz vergeblicher Mühen in alten Kisten, auf dem Dachboden usw. rumzusuchen …finde ich leider das Heft nicht mehr!!

Marlis Leo

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